Die japanische H0
Nach dem 2. Weltkrieg wurde in Europa und den USA die Spur H0 (früher 00) eingeführt. Japan war eine besiegte Nation und die Menschen dort waren sehr arm. Doch irgendwann kam auch in Japan wieder der Wunsch nach Modellbahnen auf. Nach dem Krieg wurden jedoch nur Räder und Zubehörteile für den Export mit 16,5 mm Spurweite hergestellt.
Die meist verbreitete Originalspurweite in Japan war und ist die Kap-Spur mit 1067 mm. Hätte man also in 1:87 originalgetreu bauen wollen, hätte man Gleise und Räder mit 12 mm Spurweite gebraucht. Zu der damaligen Zeit gab es jedoch keinerlei Artikel für 12 mm. So entschied man sich für einen Kompromiß. Man nahm die vorhandene Spurweite von 16,5 mm und baute einfach etwas größer, also 1:80.
Dieser Kompromiss (#16 gauge) ist bis heute die in Japan beliebteste Baugröße, neben der Nenngröße N. (Übrigens wurde auch hier ein Kompromiss eingegangen: Die Japaner fahren zwar auf 9 mm, aber im Maßstab 1:150)
Als in den 80er Jahren auch in Japan so etwas wie "Fine Scale Models" eingeführt wurden, entstanden so zwei verschiedene neue Baugrößen. Zum einen baute man endlich im genauen Maßstab 1:87 mit 12 mm Spur (H0j od. H0m), zum anderen in 1:80 mit exakten 13 mm Spurweite (J13).
Im September 2001 erschien nun ein neuer Standard, der die Spur J und alle vorkommenden Schmalspuren normt. Die Spur J mit dem Maßstab 1:80 und einer Spurweite von 18 mm entspricht so der weltweit verbreiteten Regelspur von 1435 mm.
Auch bei Spur 0 gibt es in Japan eine Besonderheit. Als Spur 0j bezeichnet man Modelle in Nenngröße 0 (1:45) mit einer Spurweite von 24 mm, entsprechend der im Original verwendeten Kapspur. Außerdem gibt es in Japan Modelle im metrischen Maßstab 1:50 mit 20,5 mm Spurweite.